Freitag, 28. September 2012

Leere Batterie

-28.September 2012-
Gestern sind die Hortkinder schon zwei Stunden früher gekommen was uns die Möglichkeit gab, ausgiebig zu trainieren. Da die Batterie des einen Projektautos gestern jedoch ihren Geist aufgegeben hatte, konnten wir die heimzubringenden Kinder und Projektleiter nicht aufteilen und musste so eine lange Abendfahrt vornehmen. Als ich heimkam und meine Kehle mit etwas Wasser benetzen wollte musste ich feststellen, dass der Wasserhahn in seiner Funktion versagte und mir das Wasser verweigerte. Schon bald darauf wurde uns mitgeteilt, dass die Wasserleitung bei Bauarbeiten für ein elektrisches Tor beschädigt worden wären. So schnappten wir uns Töpfe und andere brauchbare Behälter um uns von der Bruchstelle Wasser zu besorgen und es zur Farm bringen zu können. Heute morgen wurden wir jedoch schon früh wieder mit fließendem Wasser versorgt.
Nachdem ich heute mit der Aufgabe geweckt worden war noch etwas für das heutige Essen einzukaufen und anschließend meine Morgengebete verrichtet hatte, machten Mekedi und ich uns mit dem Auto auf den Weg die Batterie checken zu lassen. Mit Anschieben bekamen wir den Wagen in Schwung um dann die niederschmetternde Diagnose zu bekommen, die Batterie ist hinüber und muss ausgetauscht werden. Nur mit der Hilfe zweier netter Männer bekamen wir das Auto wieder zum laufen und konnten uns auf den Heimweg begeben.
Dabei viel mit wieder dieses unglaubliche Wetter auf. Während bei uns die Sonne strahlte, herrschte etwas weiter weg Weltuntergangstimmung. So habe ich auch schon öfter erlebt, dass sich das schönste Wetter von einer Minute auf die andere in einen bedeckten Himmel und kalten Wind verwandelt.
Zurück auf der Farm ereilte mich dann die Aufgabe eine Gruppe im Township Nyanga und zwei Mädchen im großen Township Khayelitsha abzuholen, die ich auch später wieder heimfuhr. Unterbrochen durch den traditionellen Tanzunterricht (der Tanz wird immer länger und durch das viele Hüpfen inzwischen echt anstrengend) und ein paar witzigen Kreisspielen, verbrachte ich meinen Tag heute also wieder viel im Auto.
Als Ann-Christin und Adrian von ihrer Fahrt, sie hatten die Projektleiter heimgebracht, zurückkehrten, erzählten sie mir eine haarsträubende Geschichte. Gerade als sie an der roten Ampel ganz in der Nähe hier gehalten hatten, mussten sie einen Überfall miterleben. Ein Jogger schlug der Frau im Auto vor ihnen mit aller wucht die Beifahrerscheibe ein und entwendete ihre Tasche vom Sitz. Die Frau hatte keine Chance zu entkommen, da hinter ihr Ann-Christin und Adrian und vor ihr ein anderes Auto stand. Die Ampel scheint berüchtigt für solche Überfälle zu sein, denn auch uns wurde schon geraten in der Dunkelheit selbst bei rot nicht zu halten. Erschreckend wie dreist diese Diebe sein können und man ihnen selbst auf einer vollen Straße hilflos ausgeliefert sein kann. Diese Ereignis verdeutlicht mir von welcher Wichtigkeit es ist, seine Dinge zu verstauen und sie nicht auf den Beifahrersitz liegen zu lassen.
Table mountain


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