Sonntag, 2. September 2012

Ankunft & Tag 1

-1./2.September 2012-
Am Flughafen erwartete mich schon der Projektleiter mit Meketi, einem netten Jungen der auf der Farm (das Gelände Vulamasangos) lebt und mit dem ich viel zusammen arbeiten werde. Im Hauptgebäude der Farm befindet sich u.a. eine große Halle in der sich der Kindergarten abspielt und das Zimmer der Freiwilligen. Es ist schön, geräumig, beinhaltet eine Küche und eine Waschmaschine und da ich die erste der insgesamt drei Freiwilligen bin, hatte ich das Privileg mir das besten Bett aussuchen zu können. Neben dem Hauptgebäude befindet sich ein liebevoll bunt gestalteter Spielplatz und drei kleine Holzhütten in den Meketi, Zintle, ihre dreijährige Tochter Tabi und ihre kleine Schwester Ongeziwe leben. Hinter ihren Hütten erstreckt sich eine wildbewachsene Ebene, auf der die geplanten Waisenhäuser gebaut werden sollen. Nicht zu vergessen der „Care-taker“ der Farm, der ebenfalls mit seiner Familie auf dem von Stacheldraht umzäunten Gelände zuhause ist.
Nachdem ich alles gezeigt und die sehr komplizierte Alarmanlage erklärt bekommen habe, ging es los zum Essen und Einkaufen in eine riesige amerikanische Mall. Der Grund, dass wir jene wählten ist, dass sie eine der sichersten Orte zum Einkaufen sein soll. Auf dem Weg dorthin, wie auch schon auf dem Weg vom Flughafen zur Farm, vielen mir die unzähligen Wellblechhütten und Baracken auf, die kontinuierlich an meinem Fenster vorbeiflogen. Situationen mit solch großen sozialen Ungleichheiten wie wir sie auch in Südafrika vorfinden können, machen mich sehr traurig.
In der Mall angekommen offenbarte sich mir wieder ein ganz gegensätzliches Bild. Riesige Hallen in denen sich unzählige Läden finden lassen und deren Leuchtschriften groß auf uns herabblinkten. Mit den großen multikulturellen Menschenmassen die sich in den Gängen tummelten, überstieg dies ganz eindeutig mein Auffassungsvermögen.
Zurück in der Farm entschieden sich die liebe Zintle, mit ihrer Tochter und Ongeziwe dazu bei mir zu schlafen, damit ich mich an meinem ersten Tag nicht so alleine fühlen muss. Das tat mir auf jeden Fall sehr gut!
Eine Aufregung gab es an diesem Abend jedoch noch. Als Zintle und ich die Alarmanlage anschalten wollten ging sie auf einmal mit großen Getöse los. Wir hatten uns wohl vertippt und schafften es erst nach geraumer Zeit den ohrenbetäubenden Lärm abzuschalten. Auch der Polizei lies sich am Telefon alles erklären und so ging zum Glück noch einmal alles gut. Aber mein Herz war am pumpen als hätte ich gerade den Mount Everest bestiegen. Und genauso kalt wurde es auch in der Nacht. Zum Glück ist unter den vielen Sachen die ich mitgebracht habe auch meine Wärmfalsche. Ohne sie wäre ich verloren!
Heute ist es in der Sonne dafür wieder sehr warm. Da heute Sonntag ist, befindet sich auf der Farm niemand außer die hier Lebenden. Es ist sehr ruhig und ich nutze die freie Zeit in der ich gerade nicht mit der süßen Tabi spiele um Euch über mein bis jetzt Erlebtes zu erzählen. Ich freue mich schon sehr auf morgen wenn ich die ganzen Kinder und Jugendliche kennen lernen darf und meinen ersten Arbeitstag hier erleben werde!

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