Montag, 10. September 2012

Tag 10

-10. September 2012-
Heute war die Stimmung der Mitarbeiter im Projekt irgendwie angespannt. Es schien als könnten Ann-Christin und ich nichts richtig machen, was uns sehr verunsicherte. Im laufe des Tages verbesserte sich die Atmosphäre jedoch. Zum Glück sind Ann-Christin und ich zu zweit. Wäre sie nicht hier gewesen, wäre aus diesem Tag auf jeden Fall ein Heimwehtag geworden..
Den Morgen verbrachte ich, zwei Abholfahrten ausgenommen, im Kindergarten. Der Boden draußen war noch feucht vom Regen der letzten Nacht. Da jedoch die Sonne ein paar vereinzelte Strahlen durch die Wolken schickte, verbrachten wir auch heute einige Zeit im Garten. Hier offenbart sich ein wahres Kinderparadies. Es gibt eine kleine Wippe, Schaukeln, ein unglaublich großes Klettergerüst, einen ebenfalls sehr großen Sandkasten (die Kinder könnten senkrecht darin verschwinden) und ein großes, rundes Trampolin auf welchem sich meist ein großes, wippendes Kinderknäul befindet. Nach dem Essen, es gab Reis mit Gemüseeintopf, verteilten wir kleine Schaumstoffmatten, auf denen die Kinder ihren Mittagsschlaf abhielten. Es berührt mich die Kleinen zu sehen, wie sie in einer Reihe liegen, Kopf und Fuß immer abwechselnd und friedlich schlummern. Nachdem die Kinder gegangen waren hatten wir abermals ein Meeting mit unserer Projektleiterin, in denen wir mit den Regeln unseres Raumes bekannt gemacht wurden. Nicht Wäsche herumliegen lassen, Geschirr jeden Tag spülen, kein Besuch während der Arbeitszeit etc. Anschließend gab ich Essen für die Hortkinder aus und verbrachte etwas Zeit mit ihnen, während sie ein Theaterstück einprobten. Dieses Stück ist ein Teil der Aufführungen, die die Kinder beim diesjährigen Abschlussfest im Dezember ihren Eltern bieten werden. Es ist ein sehr trauriges Stück und thematisiert den Tod. Ein Thema, das für viele der Kinder nicht fremd zu sein scheint. Sie haben mir aber zugesichert, dass es ein Happy End geben wird, auf das ich sehr gespannt bin. Als Mr. John dann auch die Hortkinder heimgebracht hatte und es auf der Farm etwas ruhiger geworden war, war meine letzte Aufgabe für den Tag die Projektleiter heimzufahren. Obwohl das Haus etwas weiter weg liegt, ist auf meinen Orientierungssinn verlass und kann stolz sagen, dass ich auch diese Strecke inzwischen gut beherrsche. Bis ich aber auch die Straßen in Cape Town-City durchschaut habe, dauert es wahrscheinlich noch ein Weilchen.
Inzwischen beginne ich meine sportliche Aktivitäten zu vermissen. Ich habe einen solchen Bewegungsdrang, dass ich mich heute dem Trampolin, Liegenstützen und Sit-ups gewidmet habe (ich sollte das wieder täglich machen das tut mir gut) und sogar schon Mr. John gefragt habe, welche Strecke denn sicher zum Joggen sei. Die, die mich gut kennen wissen, wie sehr ich Joggen verabscheue. Ich merke aber einfach wie mir jetzt schon die Bewegung fehlt. Ich weiß zwar noch nicht genau, wie das in meinen Tagesplan passen soll, aber jetzt bin ich erst mal auf morgen gespannt, wenn mir Mr. John genauere Auskunft geben wird.

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