-27. & 28. Oktober 2012-
Von der Woche und unserem
aufregendem Autokauf erschöpft, entschieden wir uns dazu den Freitag Abend
gemütlich zu gestalten und Kraft zu tanken. Am Samstag um 11 Uhr kam dann Leben
in die Farm. Zabalaza hatte zugesagt bei einem Geburtstag in Khayelitsha zu
singen und so versammelten sich zuvor alle auf der Farm um ihre Kleidung zu
wechseln. Da sie jedoch etwas spät waren zogen sie sich in Windeseile um und
sprangen in die Autos. In ihrer traditionellen Kleidung und dem bunten
Kopfschmuck sahen sie alle wahnsinnig schön aus!
Als wir unser Ziel erreichten
traute ich meinen Augen kaum. Vor dem Hause des Geburtstagskind (21) war ein
altes Zelt über die kleine Straße aufgespannt worden und somit kurzerhand
jegliches Durchkommen (den Fußweg ausgenommen) unterbunden. Dies schien für die
restlichen Bewohner jedoch kein Problem darzustellen und so parkten auch wir
unsere Autos nicht gerade vorschriftgemäß mitten auf der Straße.
Unter dem Zelt
befanden sich ca. vier Reihen Plastikstühle, die auf zwei Tische ausgerichtet
waren. Auf den Tischen befanden sich einige Teller mit Obst, Chips, Keksen und
sonstigen Lebensmittel, die scheinbar jedoch vielmehr die Funktion einer
Dekorierung erfüllten und ausschließlich dem Auge dienten. Mit der Zeit
versammelten sich immer mehr Menschen unter dem in der prallen Sonne
aufgespannten Zelt und es wurde immer wärmer. Als dann noch die kleine
Kirchenband (Gesang und Keyboard) im ebenfalls vom Zelt überdachten
„Vorgärtchen“ ihre Töne erklingen ließ und die Zabalaza-Mädchen begannen
tanzend für Stimmung zu sorgen, kochte das Zelt fast über. Glücklicherweise
sorgt der Wind hier ja immer für eine angenehme Abkühlung sodass ich den
späteren Auftritt Zabalazas voll und ganz genießen konnte. Anschließend sprach
noch ein Prediger zu uns, der sowohl durch seinen Elan als auch durch die
Zeltsituation stark ins Schwitzen geriet. Wir blieben allerdings nicht mehr so
lange und kehrten nachdem wir alle nach Haus gebracht hatte, zurück zu Farm. Da
wir am Abend noch bei Lusanda zum Braai, zum Grillen eingeladen worden waren,
bereiteten wir drei einen sehr feinen gemischten Salat, schnappten uns Mekedi
und fuhren nach Ronderbosch. Es war schon dunkel als wir dort ankamen aber wir
hatten Glück und hatten das Essen nicht verpasst. Es war ein sehr schöner Abend
and dem viel getanzt und gesungen wurde und wir drei entschieden uns dazu, ihn
auf der Longstreet mit ein paar Plumsteadtern fortzusetzen. Da dank Hubi diese
Spontaneität ja jetzt möglich ist verabschiedeten wir uns als es gerade am
schönsten war und erprobten Kapstadt ein weiteres Mal auf sein Nachtleben. Auch
dieses Mal hat es uns nicht enttäuscht und wir hatten eine Menge Spaß!
Da die Jungs den Sonntag zum surfen nutzen wollten und ich das Bedürfnis hatte einfach mal auszuspannen, fuhren wir nach Muizenburg an den Strand. Doch was war das? Die weiße Flagge war gehisst und der schwarz abgebildete Hai grinste uns höhnisch entgegen.
Ein
Hai war gesichtet worden und alle Surfer mussten das Wasser verlassen. Da dies
nicht gerade die optimale Voraussetzung zum Surfen bildet, entschieden wir uns
an den etwas weiter weggelegenen Strand in Noordhoek zu fahren. Ich bin diesem
Hai sehr dankbar, dass er seine Flosse aus dem Wasser gestreckt hat denn in Noordhoek
war es wunderschön. Zwar war das Wasser so kalt, dass den Jungs die Hände und
Füße schmerzten und ein starker Wind sorgte für eine kühle Brise aber der
feine, weiße Sand, die felsigen Berge und das türkise Wasser sorgten für eine
tolle Stimmung. Ich genoss es so sehr auf das weite Meer hinauszublicken und
konnte wieder einmal kaum mein Glück fassen. So schlief ich schließlich meinen
Gedanken nachhängend und den Blick aufs Meer gerichtet, auf einem kleinen
Felsvorsprung ein und erwachte erst wieder, als wir kurz davor waren den
Heimweg anzutreten.
Mit einem gemeinsamen Abendessen schlossen wir dieses schöne
Wochenende ab und fielen erschöpft in unsere Betten. Da wir heute jedoch schon
um 5:15 Uhr aufstehen mussten (ein Auto musste in die Stadt zur Reparatur
gebracht werden und sollte möglichst eines der ersten sein) war die Nacht
leider nicht gerade von langer Dauer.