Montag, 8. Oktober 2012

Wochenendencamp

-5.-7.Oktober 2012-
Dieses Wochenende hatten wir zum Abschluss der trainingsintensiven Woche ein Camp für die Hortkinder. Da dieses Camp eine Überraschung werden sollte liefen alle Vorbereitungen im Geheimen ab und unser Zimmer wurde von Toaststapeln und sonstigen Lebensmitteln in Beschlag genommen. Nur die Eltern wussten bescheid und packten im voraus die Sachen für ihre Kinder, die wir zuvor heimlich zur Farm gebracht hatten. Als am Freitag die Kinder wie gewöhnlich darauf warteten von John heimgebracht zu werden und startbereit vor dem Bus standen, offenbarten wir ihnen die Überraschung. Ein Schwall von Freudenschreien erfüllte die Luft und die Projektleiterin Bongi wurde unter den glücklichen Kindern begraben. Es war so schön, wie sehr sie sich freuten! Da der nächste Tag anstrengend werden sollte war schon um 22:30 Uhr Nachtruhe (die Halle wurde mit den Matratzen des Kindergartens zu einem Schlafsaal umgewandelt) und ich war erstaunt, wie schnell alle schliefen. Das hatte ich von mir früher in vergleichbaren Situationen anders in Erinnerung.
Der nächste Tag begann um 9 Uhr mit reichlich Frühstück, gefolgt von einer längeren Übungseinheit. Wir drei Freiwilligen nutzen die freie Zeit um uns das erste Mal intensiv mit dem Thema Auto auseinander zusetzen und begannen damit eine vorher gekaufte Zeitung durchzuarbeiten. Da mein Wissen über Autos sich jedoch auf die Größe einer Erdnuss beschränkt und auch Ann-Christin und Adrian kein Quiz unter dem Motto „wie erkenne ich ein gutes Auto“ gewinnen würden, fiel das Ergebnis eher schwach aus. Daher bin ich umso dankbarer, dass Florian, Projektleiter und –gründer, uns seine Hilfe beim Autokauf angeboten hat. Jetzt hoffe ich nur, dass er unter den vielen Dingen die er zu erledigen hat auch ein bisschen Zeit für uns findet. Den Nachmittag verbrachte ich dann vor allem in meiner Tanzgruppe und mit den älteren Mädchen, mit denen ich zusammen ein Tanz-Drama einstudierte. Das Thema war wie sehr man unter äußeren Einflüssen leiden kann und wie wichtig es ist, sich selbst zu finden. Begleitet wurden wir dabei von Adrian mit der Gitarre und Gesang. Da am Abend eine Aufführung für Schüler aus Hamburg stattfinden sollte, die gerade hier sind und bei den Bauarbeiten für eine Schreinerei helfen, hatten wir auch gleich die Möglichkeit das erprobte aufzuführen. So fand ich mich auf einmal in traditioneller Tanzkleidung auf der Bühne inmitten junger Xhosa-Mädchen wieder, die tanzen können als würden sie den lieben langen Tag nichts anderes machen. Der Tanz war super aber dann kam das Solo. Ich hatte erst kurz davor erfahren, dass wir ein Solo machen müssen und kurzfristig schnell noch eins einstudiert. Leider hatten wir es davor noch nie mit der Trommel zusammen geprobt und so passte der Beat der Trommel nicht zu dem Solo das ich gelernt hatte. Mit Schrecken musste ich diese Unübereinstimmung feststellen und begann um mir nichts anmerken zu lassen, zu improvisieren. Ich war so unglaublich froh, als ich mich wieder in die Reihe einordnen konnte und hoffte nur inständig, dass es nicht all zu seltsam ausgesehen hatte. Zwar war die Rückmeldung nur positiv und viele schienen es gar nicht bemerkt zu haben, aber ich hatte mir in diesem Moment einfach nur gewünscht, die Erde würde sich öffnen und mich in ihr verschlingen. Trotzdem war der Abend sehr schön und als die Zabalaza-Gruppe einige ihrer Lieder sang, berührte es mich sehr und eine tiefe Bewunderung für die Kinder und Jugendlichen erfüllte mich.
Als am nächsten Tag die Kinder die Farm gegen 13 Uhr verlassen hatten, legte sich wieder eine angenehme Stille über die Farm. Da ich das Bedürfnis hatte mich neben dem Morgensport mal wieder richtig intensiv zu verausgaben, verbrachte ich drei Stunden mit Seilhüpfen, Trampolin springen und Muskeltraining. Das tat wahnsinnig gut und beim Trampolinspringen sowie auch bei der Autofahrt bei der ich alleine im Auto vor Freude schrie, erfüllte ein großes Glücksgefühl jeden Teil meines Körpers.
Müde und erschöpft von dem Wochenende schlief ich schnell ein und war froh, dass Ann-Christin und ich als Ausgleich den Montag frei bekommen haben.

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