Montag, 29. Oktober 2012

Khayelitsha, Haialarm -> Noordhoek

-27. & 28. Oktober 2012-

Von der Woche und unserem aufregendem Autokauf erschöpft, entschieden wir uns dazu den Freitag Abend gemütlich zu gestalten und Kraft zu tanken. Am Samstag um 11 Uhr kam dann Leben in die Farm. Zabalaza hatte zugesagt bei einem Geburtstag in Khayelitsha zu singen und so versammelten sich zuvor alle auf der Farm um ihre Kleidung zu wechseln. Da sie jedoch etwas spät waren zogen sie sich in Windeseile um und sprangen in die Autos. In ihrer traditionellen Kleidung und dem bunten Kopfschmuck sahen sie alle wahnsinnig schön aus!


Als wir unser Ziel erreichten traute ich meinen Augen kaum. Vor dem Hause des Geburtstagskind (21) war ein altes Zelt über die kleine Straße aufgespannt worden und somit kurzerhand jegliches Durchkommen (den Fußweg ausgenommen) unterbunden. Dies schien für die restlichen Bewohner jedoch kein Problem darzustellen und so parkten auch wir unsere Autos nicht gerade vorschriftgemäß mitten auf der Straße. 


Unter dem Zelt befanden sich ca. vier Reihen Plastikstühle, die auf zwei Tische ausgerichtet waren. Auf den Tischen befanden sich einige Teller mit Obst, Chips, Keksen und sonstigen Lebensmittel, die scheinbar jedoch vielmehr die Funktion einer Dekorierung erfüllten und ausschließlich dem Auge dienten. Mit der Zeit versammelten sich immer mehr Menschen unter dem in der prallen Sonne aufgespannten Zelt und es wurde immer wärmer. Als dann noch die kleine Kirchenband (Gesang und Keyboard) im ebenfalls vom Zelt überdachten „Vorgärtchen“ ihre Töne erklingen ließ und die Zabalaza-Mädchen begannen tanzend für Stimmung zu sorgen, kochte das Zelt fast über. Glücklicherweise sorgt der Wind hier ja immer für eine angenehme Abkühlung sodass ich den späteren Auftritt Zabalazas voll und ganz genießen konnte. Anschließend sprach noch ein Prediger zu uns, der sowohl durch seinen Elan als auch durch die Zeltsituation stark ins Schwitzen geriet. Wir blieben allerdings nicht mehr so lange und kehrten nachdem wir alle nach Haus gebracht hatte, zurück zu Farm. Da wir am Abend noch bei Lusanda zum Braai, zum Grillen eingeladen worden waren, bereiteten wir drei einen sehr feinen gemischten Salat, schnappten uns Mekedi und fuhren nach Ronderbosch. Es war schon dunkel als wir dort ankamen aber wir hatten Glück und hatten das Essen nicht verpasst. Es war ein sehr schöner Abend and dem viel getanzt und gesungen wurde und wir drei entschieden uns dazu, ihn auf der Longstreet mit ein paar Plumsteadtern fortzusetzen. Da dank Hubi diese Spontaneität ja jetzt möglich ist verabschiedeten wir uns als es gerade am schönsten war und erprobten Kapstadt ein weiteres Mal auf sein Nachtleben. Auch dieses Mal hat es uns nicht enttäuscht und wir hatten eine Menge Spaß!

 Da die Jungs den Sonntag zum surfen nutzen wollten und ich das Bedürfnis hatte einfach mal auszuspannen, fuhren wir nach Muizenburg an den Strand. Doch was war das? Die weiße Flagge war gehisst und der schwarz abgebildete Hai grinste uns höhnisch entgegen. 
Ein Hai war gesichtet worden und alle Surfer mussten das Wasser verlassen. Da dies nicht gerade die optimale Voraussetzung zum Surfen bildet, entschieden wir uns an den etwas weiter weggelegenen Strand in Noordhoek zu fahren. Ich bin diesem Hai sehr dankbar, dass er seine Flosse aus dem Wasser gestreckt hat denn in Noordhoek war es wunderschön. Zwar war das Wasser so kalt, dass den Jungs die Hände und Füße schmerzten und ein starker Wind sorgte für eine kühle Brise aber der feine, weiße Sand, die felsigen Berge und das türkise Wasser sorgten für eine tolle Stimmung. Ich genoss es so sehr auf das weite Meer hinauszublicken und konnte wieder einmal kaum mein Glück fassen. So schlief ich schließlich meinen Gedanken nachhängend und den Blick aufs Meer gerichtet, auf einem kleinen Felsvorsprung ein und erwachte erst wieder, als wir kurz davor waren den Heimweg anzutreten.
Mit einem gemeinsamen Abendessen schlossen wir dieses schöne Wochenende ab und fielen erschöpft in unsere Betten. Da wir heute jedoch schon um 5:15 Uhr aufstehen mussten (ein Auto musste in die Stadt zur Reparatur gebracht werden und sollte möglichst eines der ersten sein) war die Nacht leider nicht gerade von langer Dauer.


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