Mittwoch, 3. Oktober 2012

Waschmaschine & elektrisches Tor

-3.Oktober 2012-
Da diese Woche eine Ferienwoche ist, ist die Anzahl der Kinder im Kindergarten relativ gering. Dafür füllen jedoch die Rufe der Hortkinder unsere Hallen schon zwei Stunden früher als normalerweise aus. Eigentlich hatte ich angenommen die Zeit gut für mein Zirkusprojekt nutzen zu können aber ich habe mich geirrt. Da diese Woche auch die Internatsschüler jeden Tag anwesend sind und nicht wie gewöhnlich nur Freitags, konzentrieren wir uns gerade auf die Altersgruppen. Das heißt für mich tägliches Schwitzen mit meiner Tanzgruppe (wir haben den Tanz inzwischen vervollständigt und müssen uns jetzt Gedanken darüber machen wie wir auf die Bühne kommen und wie wir sie verlassen wollen) aber folglich leider auch eine Trainingspause mit meinen Zirkuskindern.
Meine heutige Abholfahrt einiger Kinder aus dem Township Nyanga erwies sich als chaotischer als angenommen. Die Scheibenwischer und die Lüftung des Autos versagen gerade in ihren Aufgabenbereichen was zur Folge hatte, dass ich aus dem kleinen Auto, gefüllt mit acht Jugendlichen und einem kleinen Mädchen, überhaupt nichts sah. Die Scheiben beschlugen und die einzige Möglichkeit die Frontscheibe vom Regenwasser zu befreien war das Rausspringen an der roten Ampel und das Anwenden der Handwischtechnik. Glücklicherweise beherrschte diese einer der Jungs fehlerfrei und so schafften wir es doch die Wege zu finden und wohlbehalten auf der Farm anzukommen. 
Da die alte Waschmaschine leider nicht mehr zu retten war, kaufte ich gestern zusammen mit der Projektleiterin Bongi eine neue Waschmaschine. Die Waschmaschine ist für die Wäsche aller hier lebenden Menschen verantwortlich. Da sich in der Waschmaschinen freien Zeit die Wäsche turmweiße angesammelt hatte, wird die neue Waschmaschine gleich zu Beginn auf eine harte Probe gestellt. Seitdem sie angeschlossen ist, wurde ihr kaum eine Pause gegönnt und es betreten Menschen unser Zimmer, deren Körper von einem Haufen Wäsche verdeckt wird und wir nur an den Beinen erraten können um wen es sich handelt.
Ein weiterer Höhepunkt des gestrigen Tages war das feine Vollkornbrot, dass ich zwischen diversen Fahrten backte und welches wir gestern zum Abendessen genossen. Wie habe ich nur sättigendes Brot vermisst! Wir haben uns vorgenommen auch in Zukunft Brot öfter selber zu backen denn es erfreut sowohl den Magen als auch den Geldbeutel.
Gestern Abend wurden außerdem die Bauarbeiten für das elektrische Tor beendet. So kamen Ann-Christin und ich heute morgen allerdings an das Tor um joggen zu gehen und hatten keinen blassen Schimmer, wie wir es öffnen sollten. Einfach aufschieben ist nicht mehr möglich und die Fernbedienungen zum öffnen wurden uns noch nicht übergeben. Wir ließen uns jedoch nicht von unserer morgendlichen Bewegung abhalten und funktionierten den Spielplatz kurzerhand für ein kleines Zirkeltraining um. Das elektrische Tor hat zwei bedeutende Vorteile. Erstens ist das Tor jetzt fest und kann nicht mehr einfach aufgeschoben werden und zweitens können wir es nun vom Auto aus betätigen und müssen nicht immer aussteigen wie es bis jetzt der Fall war. So verbessert es unsere Sicherheitslage noch einmal sehr und wir können beruhigt schlafen. In diesem Sinne – u lale kam nandi!

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