-8.Oktober 2012-
Heute war ein schöner sonniger Tag, den Ann-Christin und ich dazu nutzten endlich mal etwas mehr von unserem neuen Zuhause zu erkunden (aufgrund des Autoproblems kennen wir bis jetzt ja hauptsächlich die Townships Kapstadts). Da Adrian den vergangenen Donnerstag frei hatte und heute arbeiten musste, fuhr er uns ins Township Samora, von wo aus wir mit dem Sammeltaxi weiter in die Stadt fuhren. Hüfte an Hüfte, Schulter an Schulter sitzend und mit improvisierten zusätzlichen Sitzen, war die Taxifahrt auch dieses Mal wieder ein spannendes Erlebnis. Aus der Stadtmitte ging es dann mit dem Zug weiter nach Kalk Bay unserem Zielort. Kalk Bay ist ein kleines Fischerörtchen, das vor allem durch seine Antiquitätenläden und kleinen Cafes besticht. Ann-Christin und mich hat es aber vor allem mit seiner europäischen Bäckerei glücklich gemacht, in der wir köstliches Oliven-Ciabatta und ich ein mit Käse, Salat und Tomate belegtes Vollkornbrot erstand. Himmlisch!
Da uns jedoch ein strenger Wind um die nackten Beine pfiff und ich schnell bereute ein Kleid angezogen zu haben, hielten wir uns eher in Läden auf, anstatt nach den Walen Ausschau zu halten, die man hier mit etwas Glück zu dieser Jahreszeit beobachten kann. Wir werden aber bestimmt noch einmal zurückkommen und das Meer nach diesen wundervollen, friedlichen Tieren absuchen. Der Ausflug hat sich aber auch gelohnt, weil ich neben einer wunderschönen Mala (buddhistische Gebetskette) ein schönes, neues Tagebuch gefunden habe. Wegen der vielen Erlebnisse die ich hier mache, hat allein der September mein erstes Tagebuch gefüllt. Mein bisher im Oktober erlebtes findet sich auf Blättern wieder, die ich wahrscheinlich morgen in mein neues Tagebuch (der Umschlag ist kunstvoll mit getrockneten Palmenblättern geschmückt und eine dünne Schnur formt den Schriftzug „Cape Town“) kleben werde. Die Rückfahrt verlief ebenfalls wie die Hinfahrt ohne weiter Probleme. Zwar wurden wir etwas verwundert angesehen als wir am Taxipunkt angaben nach Samora zu wollen, aber wir fanden mit der Hilfe freundlicher Passanten unter den unzähligen Taxis schnell das richtige und kamen so noch vor der Dunkelheit sicher auf der Farm an. Während unseres Zwischenstops an unserem normalen Einkaufsladen, mussten wir zum ersten Mal so etwas wie Rassismus uns gegenüber erleben. Ein farbiger Mann der hinter uns an der Kasse stand, bläffte uns auf einmal an woher wir kommen würden und dass wir nach Exkrementen stinken würden. Ich wurde sehr wütend auf den Mann, der uns grundlos so etwas an den Kopf warf (schließlich war mein Parfum teuer ;) ) aber inzwischen tut er mir leid. Solche negativen Emotionen sind meist nicht ohne Grund vorhanden. Es ist nur einfach sehr traurig, dass es oft nicht einmal Erwachsene schaffen nicht zu verallgemeinern und sich ihrer Wut willkürlich entladen. Die freundlichen Verkäufer an unserem Stamm Obst und Gemüse Stand an der Straße, die sich immer freuen uns zu sehen, heiterten mich jedoch wieder auf und zeigten mir, dass Erlebnisse wie diese trotz alledem eher Ausnahmefälle sind.
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