Montag, 15. Oktober 2012

Surfen

-14.Oktober 2012-

Das vergangene Wochenende war wieder ein sehr schönes. Nachdem ich am Samstag endlich mal wieder richtig ausschlafen konnte (vergangenes Wochenende viel unser Schlaf wegen des Camps ja eher gering aus) erkundeten wir zusammen mit Zintle, Ongeziwe, Thabi und Mekedis Freundin die nahegelegene Vangate-Mall. Die Mädchen hatten große Freude daran in verschiedenste Outfits zu schlüpfen und alles mit ihrem Handy festzuhalten. Nur Ongeziwes Handy, das sie auf der Toilette vergessen hatte und welches schon kurze Zeit später verschwunden war, trübte die Stimmung etwas. Als wir schließlich viele Bilder später die Mall verließen, war es draußen schon dunkel und wir mussten uns sehr beeilen, da Adrian noch eine Verabredung mit den Schülern aus Hamburg hatte, die gerade hier sind und bei den Bauarbeiten für die Schreinerei helfen. Sie planen eine kleine Aufführung und brauchen dabei seine musikalische Unterstützung an der Gitarre. Bei dieser Gelegenheit ließen Ann-Christin und ich uns in Plumstead bei meinen Centre-Freunden absetzen. In der Dunkelheit und ohne richtige Straßenkenntnis erwies sich dieses Vorhaben jedoch als komplizierter als gedacht. Irgendwie schafften wir es aber schlussendlich mit Anruf-Navigation und großer Verspätung unser Ziel zu erreichen. Glücklich schloss ich meine Freundin Meike in die Arme. Natürlich freue ich mich auch immer sehr meine anderen auf dem Vorbereitungsseminar gewonnenen Freunde zu sehen, aber es ist einfach etwas besonderes meine Schulfreundin bei mir zu haben – ein Stückchen Heimat. Der Abend gestaltete sich sehr gemütlich und ich führte ein spannendes Gespräch mit einem Südafrikaner über Buddhismus, Vegetarismus und seine Weltanschauung. Ich finde es immer sehr schön mit Menschen darüber zu sprechen und sich auszutauschen. Man lernt neue Ansichten kennen und kann gleichzeitig ein Nachdenken über gewisse Dinge in Gang setzen. Ein Gespräch aus dem meist beide Gesprächspartner beschenkt hervorgehen.
Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre und begrüßte mich mit warmen Sonnenstrahlen. Perfektes Strandwetter – weit gefehlt! Als wir mit dem mit elf Menschen und 5 Surfboards bepacktem Pick up am Strand ankamen, blies uns ein starker, kalter Wind entgegen. Die tiefhängenden Wolken verbesserten die Situation nicht gerade und an Sonnen war nicht zu denken. Während die Mädchen sich dazu entschieden in ein Cafe zu sitzen, blieben die Jungs und ich zögernd im kalten Sog des Windes stehen. Sie hatten ihre Surfausrüstung dabei und auch ich hatte mir ein Board und einen Neobrenanzug geliehen. Zugegebenermaßen sahen die Wellen und das Wetter nicht gerade verlockend aus und die Tatsache, dass am vorigen Tag an eben diesem Strand zwei Haie gesichtet worden waren, trug nicht gerade zu einer Luststeigerung bei.  Doch die Hai-Flagge gab Entwarnung und nur zum frieren waren wir schließlich auch nicht gekommen. So schmiss ich mich in meine zweite Haut und sprang in die Fluten. Da ich noch nie surfen war hatte ich herzlich wenig Ahnung davon und war Gerd (auch Freiwilliger vom Centre den ich allerdings erst hier kennen gelernt habe) sehr dankbar, der mich an seinem Surfwissen teilhaben ließ und mir etwas Hilfestellung gab. Wir mussten jedoch bald bemerken warum wir so gut wie die einzigen Surfer weit und breit waren. Hinaus aufs Meer zu kommen war ein purer Kampf gegen die Wellen, den in meinem Fall meist die Wellen gewannen. Kaum hatte ich es geschafft mich 2m nach vorne bewegen, kam die nächste Welle angerollt und nahm mich wieder 10m Richtung Strand mit. Die Kälte jedoch war dadurch wie weggeblasen und es freute mich umso mehr, wenn ich dann eine Welle richtig bekommen habe. Trotz dessen, dass die Rahmenbedingungen nicht optimal waren, hat es mir unglaublich viel Spaß gemacht und ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, mir eine Surfausrüstung zuzulegen. Schließlich werde ich selten wieder eine so gute Gelegenheit bekommen, surfen zu lernen und vielleicht hilft es mir ja das Snowboarden nicht zu sehr zu vermissen. So war ich sehr glücklich als wir abends zu der, vom starken Wind umwehten, Farm kamen und ich erschöpft in mein Bett fallen konnte.

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