Montag, 12. November 2012

Über den Wolken laufen - Tablemountain

-11. November 2012-

Den Tafelberg besteigen. Ein Ziel das wohl den meisten Kapstadtbereisenden vor Augen schwebt und auch uns die letzten Wochenenden immer beschäftigte. Aus irgendwelchen Gründen haben wir es jedoch nie geschafft dieses Vorhaben in Tat umzusetzen und so wurde die Wanderung Wochenende um Wochenende verschoben. Für diesen Sonntag hatten wir es uns jedoch fest vorgenommen, komme da was wolle. Da ich Samstag Nacht jedoch erst um 5 Uhr Morgens die Augen schloss, traf ich nicht gerade die besten Vorkehrungen für unseren Ausflug. Ich hatte aber Glück und hatte nach drei Stunden Schlaf anscheinend einen guten Zeitpunkt gefunden um ohne große Schwierigkeiten aufzuwachen und meine Freundinnen Meike und Anna zu wecken. Der Tag war schön sonnig und so schlüpften wir in bequeme kurze Hosen, T-Shirts und Turnschuhe. Auf die Ratschläge der schon oben gewesenen packten wir uns jedoch auch einen warmen Pulli in den Rucksack. Kaum saßen wir jedoch im Auto um zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zu fahren, zog der Himmel zu und unser Ziel versteckte sich hinter einer weißen Wolkendecke. Schnell begannen sich erste Zweifel im Auto zu äußern, ob sich die Anstrengung bei solche einem Wetter überhaupt lohnen wird und ob wir denn nicht furchtbar frieren werden. Schließlich entschieden wir uns jedoch dazu es zu versuchen (ein weiteres Mal Verschieben wäre wirklich nicht gegangen) und wir bereuten es nicht. Ausgangspunkt war der Botanische Garten in Kirstenbosch, wo wir uns erst einmal über die genaue Route informierten. So zogen wir drei Mädchen los und machten uns daran diesen beeindruckenden Berg zu bezwingen. Wandern. Wandern ist eigentlich so überhaupt nicht mein Ding und als der Weg mit einer Vielzahl von Treppenstufen begann, erinnerte ich mich genau daran und fragte mich, was ich denn eigentlich hier gerade mache. Schon bald verwandelten sich die angelegten Treppenstufen jedoch in Steine und Leitern über die wir klettern mussten und die wunderschöne Natur versetzte mich ins Staunen. Wir gewannen schnell an Höhenmetern und wir staunten nicht schlecht, als wir aus den Bäumen herauskamen und sich uns jetzt schon eine wunderschöne Aussicht offenbarte. Die uns zuvor beängstigenden Wolken waren auch verschwunden und von den Sonnenstrahlen angetrieben liefen wir weiter der Tischplatte entgegen. Die Natur durch die sich unser Weg schlängelte, hatte sich inzwischen von den saftigen grünen Bäume zu festen Gräsern, Sträuchern und knorrigen kleinen Bäumen verändert. Kurz bevor wir unser Ziel erreichten warfen wir einen Blick zurück und konnten beobachten, wie sich eine Wolkendecke unter uns über den Berg schob. So viel Angst wir auch hatten die Wolkendecke würde uns womöglich die Sicht rauben, so schön war dieses Naturschauspiel jedoch auch zum Ansehen. Doch wir hatten Glück und kaum kamen wir verschwitzt aber unglaublich glücklich oben an, waren alle Wolken verschwunden und Cape Town erstreckte sich in seiner ganzen Pracht zu unseren Füßen. Traumhaft! Bevor wir uns an den Oberschenkel- und Kniefeindlichen Abstieg machten, genossen wir die wunderschöne Sicht in allen Zügen und aßen unser wohlverdientes Vesper. Dann kam er; Der Abstieg der uns auf die andere Seite des Berges, zur Talstation der Seilbahn brachte und aus unseren Knien Wackelpudding zubereitete. Als wir den steilen Abstieg endlich geschafft hatten und dankbar für jede ebene Fläche waren, fuhren die zwei anwesenden Sammeltaxen gerade weg, leider ohne uns. Da wir zum Bahnhof mussten und aus Geldgründen kein normales Taxi nehmen wollten hieß es warten. Der kühle Wind war jedoch sehr unangenehm und die Tatsache, dass wir uns überhaupt nicht sicher sein konnten, ob ein solches Sammeltaxi überhaupt noch kommen wird, verbesserte die Situation jedoch nicht gerade. Wir hatten aber Glück und zwei freundliche junge Männer aus Ägypten erklärten sich dazu bereit uns zum Bahnhof zu fahren. Die Autofahrt war super spannend denn sie hatten viel zu erzählen. Sie waren wohl von Johannesburg runter gereist und erst Samstag in Kapstadt angekommen. Außerdem waren sie am Samstag Bungee springen, und am Sonntag mit Haien tauchen (sie selbst waren im Käfig). Das Fleisch das bei dieser Attraktion verwendet wird ist übrigens einer der Hauptgründe, dass sich hier so viele Haie befinden. Danke der Hilfe der Beiden haben wir glücklicherweise den letzten(!) Zug nach Plumstead bekommen. Schon verrückt, dass der Bahnhof einer Stadt wie Kapstadt Sonntag Abends wie ausgestorben scheint und wir um 19:45 Uhr den letzten Zug nehmen.
Ich weiß jetzt auf jeden Fall wieder, warum ich trotz meiner Abneigung dem Wandern gegenüber mich doch immer wieder dazu überwinde. Die Natur, der Ausblick und das Gefühl danach sind unbeschreiblich und durchströmen einen mit Glückseligkeit. Neben den perfekten äußeren Begebenheiten war es aber auch einfach schön mit den zwei Mädels. Wir konnten viel und gut miteinander reden und erlebten einen wunderschönen „Mädchentag“. Dieser Tag ist ganz eindeutig in die Kategorie „unvergesslich/wunderschön“ einzuordnen. Danke Meike, danke Anna und danke Tafelberg! 

-Bilder folgen nächste Woche-

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