-11. November 2012-
Den Tafelberg besteigen. Ein Ziel
das wohl den meisten Kapstadtbereisenden vor Augen schwebt und auch uns die
letzten Wochenenden immer beschäftigte. Aus irgendwelchen Gründen haben wir es
jedoch nie geschafft dieses Vorhaben in Tat umzusetzen und so wurde die
Wanderung Wochenende um Wochenende verschoben. Für diesen Sonntag hatten wir es
uns jedoch fest vorgenommen, komme da was wolle. Da ich Samstag Nacht jedoch
erst um 5 Uhr Morgens die Augen schloss, traf ich nicht gerade die besten
Vorkehrungen für unseren Ausflug. Ich hatte aber Glück und hatte nach drei
Stunden Schlaf anscheinend einen guten Zeitpunkt gefunden um ohne große
Schwierigkeiten aufzuwachen und meine Freundinnen Meike und Anna zu wecken. Der
Tag war schön sonnig und so schlüpften wir in bequeme kurze Hosen, T-Shirts und
Turnschuhe. Auf die Ratschläge der schon oben gewesenen packten wir uns jedoch
auch einen warmen Pulli in den Rucksack. Kaum saßen wir jedoch im Auto um zum
Ausgangspunkt unserer Wanderung zu fahren, zog der Himmel zu und unser Ziel
versteckte sich hinter einer weißen Wolkendecke. Schnell begannen sich erste
Zweifel im Auto zu äußern, ob sich die Anstrengung bei solche einem Wetter
überhaupt lohnen wird und ob wir denn nicht furchtbar frieren werden.
Schließlich entschieden wir uns jedoch dazu es zu versuchen (ein weiteres Mal
Verschieben wäre wirklich nicht gegangen) und wir bereuten es nicht. Ausgangspunkt
war der Botanische Garten in Kirstenbosch, wo wir uns erst einmal über die
genaue Route informierten. So zogen wir drei Mädchen los und machten uns daran
diesen beeindruckenden Berg zu bezwingen. Wandern. Wandern ist eigentlich so
überhaupt nicht mein Ding und als der Weg mit einer Vielzahl von Treppenstufen
begann, erinnerte ich mich genau daran und fragte mich, was ich denn eigentlich
hier gerade mache. Schon bald verwandelten sich die angelegten Treppenstufen
jedoch in Steine und Leitern über die wir klettern mussten und die wunderschöne
Natur versetzte mich ins Staunen. Wir gewannen schnell an Höhenmetern und wir
staunten nicht schlecht, als wir aus den Bäumen herauskamen und sich uns jetzt
schon eine wunderschöne Aussicht offenbarte. Die uns zuvor beängstigenden
Wolken waren auch verschwunden und von den Sonnenstrahlen angetrieben liefen
wir weiter der Tischplatte entgegen. Die Natur durch die sich unser Weg
schlängelte, hatte sich inzwischen von den saftigen grünen Bäume zu festen
Gräsern, Sträuchern und knorrigen kleinen Bäumen verändert. Kurz bevor wir
unser Ziel erreichten warfen wir einen Blick zurück und konnten beobachten, wie
sich eine Wolkendecke unter uns über den Berg schob. So viel Angst wir auch
hatten die Wolkendecke würde uns womöglich die Sicht rauben, so schön war
dieses Naturschauspiel jedoch auch zum Ansehen. Doch wir hatten Glück und kaum
kamen wir verschwitzt aber unglaublich glücklich oben an, waren alle Wolken
verschwunden und Cape Town erstreckte sich in seiner ganzen Pracht zu unseren
Füßen. Traumhaft! Bevor wir uns an den Oberschenkel- und Kniefeindlichen
Abstieg machten, genossen wir die wunderschöne Sicht in allen Zügen und aßen
unser wohlverdientes Vesper. Dann kam er; Der Abstieg der uns auf die andere
Seite des Berges, zur Talstation der Seilbahn brachte und aus unseren Knien
Wackelpudding zubereitete. Als wir den steilen Abstieg endlich geschafft hatten
und dankbar für jede ebene Fläche waren, fuhren die zwei anwesenden Sammeltaxen
gerade weg, leider ohne uns. Da wir zum Bahnhof mussten und aus Geldgründen
kein normales Taxi nehmen wollten hieß es warten. Der kühle Wind war jedoch
sehr unangenehm und die Tatsache, dass wir uns überhaupt nicht sicher sein
konnten, ob ein solches Sammeltaxi überhaupt noch kommen wird, verbesserte die
Situation jedoch nicht gerade. Wir hatten aber Glück und zwei freundliche junge
Männer aus Ägypten erklärten sich dazu bereit uns zum Bahnhof zu fahren. Die
Autofahrt war super spannend denn sie hatten viel zu erzählen. Sie waren wohl
von Johannesburg runter gereist und erst Samstag in Kapstadt angekommen.
Außerdem waren sie am Samstag Bungee springen, und am Sonntag mit Haien tauchen
(sie selbst waren im Käfig). Das Fleisch das bei dieser Attraktion verwendet
wird ist übrigens einer der Hauptgründe, dass sich hier so viele Haie befinden.
Danke der Hilfe der Beiden haben wir glücklicherweise den letzten(!) Zug nach
Plumstead bekommen. Schon verrückt, dass der Bahnhof einer Stadt wie Kapstadt
Sonntag Abends wie ausgestorben scheint und wir um 19:45 Uhr den letzten Zug
nehmen.
Ich weiß jetzt auf jeden Fall
wieder, warum ich trotz meiner Abneigung dem Wandern gegenüber mich doch immer
wieder dazu überwinde. Die Natur, der Ausblick und das Gefühl danach sind
unbeschreiblich und durchströmen einen mit Glückseligkeit. Neben den perfekten
äußeren Begebenheiten war es aber auch einfach schön mit den zwei Mädels. Wir
konnten viel und gut miteinander reden und erlebten einen wunderschönen
„Mädchentag“. Dieser Tag ist ganz eindeutig in die Kategorie „unvergesslich/wunderschön“
einzuordnen. Danke Meike, danke Anna und danke Tafelberg!
-Bilder folgen nächste Woche-
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