- 13. November 2012 -
Bevor ich von meinen heutigen
Erlebnissen zu berichten beginne muss ich erzählen, was mir gestern Abend
zugestoßen ist. Ich hatte gerade Bongi und Lusanda nach Hause gebracht und war
auf dem Weg zurück zur Farm. Es begann gerade zu dämmern und ich hing meinen
Gedanken nach wie ich es oft beim Autofahren mache. Als die letzte Ampel vor
der Farm rot leuchtete, hielt ich das Auto an und wartete darauf weiterfahren
zu können. Es handelte sich hierbei um jene Ampel, bei der Ann-Christin und
Adrian vor einiger Zeit einen Mann beobachtet hatten, der die Scheibe eines
Autos eingeschlagen hatte und die darin liegende Tasche stahl. Ich hielt also
und beobachtete im Rückspiegel den Fahrer hinter mir- komischer Kerl.. Als ich gedankenverloren
mein Blick schweifen lies, bemerkte ich auf einmal einen Mann, der unverhohlen
in meine Beifahrerscheibe reinschaute. Schwarz gekleidet mit schwarzer Mütze
und die Hände zum Zuschlagen bereit, wirkte er nicht gerade Vertrauen erweckend
auf mich und mir war sofort bewusst, was der Unbekannte im Sinn hatte. Mehr aus
Reflex als aus bedachter Handlungsabwägung gab ich Gas und fuhr um einen Meter
nach vorne. Glücklicherweise war ich das erste Auto und hatte somit diesen
Freiraum zur Verfügung. Der Mann stand nun hinter dem Auto und nachdem ich mich
versichert hatte, dass kein Auto mehr kreuzen würde gab ich Gas und übersah
großzügig die Verkehrsregelung nicht bei Rot über die Ampel zu fahren. Mir war
bewusst, wie knapp ich gerade einer zerschlagenen Scheibe entgangen bin und
dementsprechend stark pulsierte das Blut in meinen Adern. Ich hatte aber
wirklich Glück gehabt. Erstens war mir durch die Erzählungen sofort bewusst was
passiert und Zweitens hatte ich keine Tasche oder Ähnliches auf dem Beifahrersitz
liegen. Ich nehme an, dass der Fremde ansonsten zugeschlagen hätte, bevor ich
ihn überhaupt bemerkt hatte. Langweilig wird es hier zumindest nicht!
Im Kindergarten habe ich heute
mit massieren begonnen. Ich habe mir vorgenommen ab heute jeden Tag eines der
Kinder zu nehmen und es 30 Min – 45 Min zu massieren um ihnen die
Aufmerksamkeit und Zuwendung zukommen zu lassen, die bei ihnen daheim oft zu
kurz kommt. Heute habe ich mit einem ganz besonderem Jungen begonnen. Da sein
Vater schon lange fort ist und seine Mutter von früh bis spät arbeitet
verbringt er die Zeit außerhalb des Kindergartens hauptsächlich mit seinen
Geschwistern und den anderen Nachbarkindern. Wenn ihm etwas nicht gefällt
beginnt er oft zu weinen, sich fürchterlich aufzuregen und sich hin – und
herzuwerfen. Es war so schön zu beobachten wie er sich unter meinen Händen
immer mehr zu entspannen begann und nach 15 Min in einen tiefen Schlaf gefallen
war. Die kleinen Arme, Beine und der kleine Rücken wirkte so zerbrechlich und
schutzbedürftig und es machte mich sehr traurig, dass unter all den anderen
Problemen der Eltern oft die Kinder leiden müssen. Ich glaube aber mit der
Massage eine gute Möglichkeit gefunden zu haben, ihnen etwas mehr
Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
“Wenn wir waren Frieden auf der Welt erlangen wollen, müssen
wir bei den Kindern anfangen”
-Mahatma Gandhi-
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen