Freitag, 9. November 2012

Die gestohlene Geldkarte

- 09. November 2012-

Gestern ist es geschehen. Nachdem wir von unseren Freunden schon die verschiedensten Geschichten über Raub, Diebstahl und Tricks der Kartendiebe gehört hatten, wurden wir gestern selbst Opfer dieses schmutzigen Handwerks. Nachdem wir den gestrigen Arbeitstag hinter uns gebracht hatten (ich habe den halben Tag Auto geputzt und mich über den extrem haftenden Fliegenschiss geärgert) begaben wir uns alles drei zusammen zur nahegelegenen Vangante Mall. Wir wollten noch einige Dinge kaufen waren aber sehr in Eile, da die Mall bald schloss. Unser erster Weg führet uns zu den Bankautomaten die sich hinten rechts in der Mall befinden, da Ann-Christin noch etwas Geld abheben wollte. Kaum wollte sie ihre Karte in den Automaten einführen, da kam er. Groß gewachsen, gut gekleidet mit Blue Jeans, Braunem Gürtel und Blauen Sweatshirt. Energisch und bestimmt gab er an uns helfen zu wollen. Uns war sehr bewusst wie kritisch eine solche Situation werden könnte und so lehnten wir dankend ab. Noch ehe wir uns versahen, hatte er jedoch  schon Ann-Christin die Karte aus der Hand genommen und so getan, als hätte er sie in den Automaten geschoben. Sie konnte gerade noch ein „No, my card“ stammeln da war sie auch schon verschwunden. Wir vermuten jedoch, dass er zu diesem Zeitpunkt die Karte geschickt mit einer anderen vertauscht haben muss und es sich bei der eingegeben Karte nicht um Ann-Christins handelte. So zeigte uns der Automat nicht das gewohnte Startbild an, worauf der Mann uns riet den Vorgang abzubrechen. Dafür hätte man jedoch die Geheimzahl eingeben müssen die öffentlich auf dem Bildschirm erschienen wäre. Dies bestärkte uns in unserem unguten Gefühl und als sich der großgewachsene, junge Mann von uns entfernte ging ich ihm nach, beobachtete wie er in ein graues Auto stieg und merkte mir dessen Kennzeichen.  Zu den andern Zwei hatte sich inzwischen ein Pärchen gesellt, dass ihnen ebenfalls die Anweisung gab die Geheimzahl einzugeben um den Vorgang abzubrechen – wahrscheinlich Komplizen des Mannes die versuchten die Geheimzahl in Erfahrung zu bringen. Aber Ann-Christin blieb standhaft und tippte ihren Pin nicht ein woraufhin das Pärchen mit einigen unfreundlichen Anweisungen unsererseits wieder verschwand. Zurück blieben drei verwirrte Freiwillige denen sich die Welt etwas zu schnell gedreht hatte, keine Geldkarte aber dafür das Kennzeichen des Mannes der sich gerade wahrscheinlich einen Keks über diesen gelungenen Feierabend freute. So hatten wir uns den Abend aber nicht vorgestellt! Wir schauten uns alles drei etwas ratlos und verloren an und begaben uns dann mit schnell zurück zu Hupi. Jetzt hieß es keine Zeit zu verlieren, zurück zu Farm und die Karte sperren. Wie es scheint hat Ann-Christin Glück gehabt und den Betrügern hatte sich in der Zwischenzeit keine Möglichkeit geboten Geld abzuheben und sich eine schöne Zeit auf ihre Kosten zu machen. 
In solchen Situationen bin ich immer sehr streng zu mir und überlege nun im Nachhinein viel, was ich hätte machen können damit es gar nicht erst so weit gekommen wäre. Hätte ich laut werden sollen, ihn von Automaten stoßen oder gar am Weggehen hindern sollen? – Ich weiß es nicht und habe auch keine Ahnung, wie er auf die verschiedensten Taten reagiert hätte. Viel wichtiger ist es jetzt eigentlich aus diesem Erlebnis zu lernen und daraus etwas Positives für die Zukunft zu ziehen. Man muss einfach jede Sekunde unglaublich aufmerksam sein und niemanden auch nur in die Nähe lassen.
Trotz dessen dass es ja echt nicht schön ist, dass Ann-Christins Karte nun weg ist und es alles komplizierter macht, kann ich nicht leugnen, dass ich auch ein bisschen beeindruckt bin. Der Mann hat das wirklich sehr geschickt gemacht und uns mit einer solchen Geschwindigkeit konfrontiert, dass wir völlig überrumpelt wurden, unfähig richtig zu reagieren.
Zum Glück ist ja noch mal alles gut gegangen und den Kartedieben da draußen rate ich nur sich lieber von mir fern zu halten. Ich bin vorbereitet und habe noch eine Rechnung mit ihnen offen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen