Montag, 12. November 2012

Graduation

-10. November 2012-

Nicht nur das Kalenderjahr sondern auch das Schuljahr neigt sich hier in Südafrika dem Ende zu. Tuzu kommt auf eine Highschool, Zintle schreibt gerade Abschlussprüfungen und die Ältesten der Kindergartenkinder verbringen ihre letzten Kindergartentage (sofern die Eltern einen Schulplatz gefunden haben). Um unsere baldigen Schulkinder gebührend zu verabschieden, fand diesen Samstag ein Graduation-Fest bei uns auf der Farm statt. Nachdem am Freitag die Halle hergerichtet und geschmückt worden war, riss mich am Samstag Morgen laute Musik aus meinen Träumen. Es wurde ein Soundcheck der Boxen vollführt, Morgens um Acht. Ich tröstete mich mit dem Gedanken wenigstens noch etwas Sport machen zu können bevor Leben in die Farm kommt, schnappte mir mein Sprungseil und begab mich raus in den sonnigen Morgen. Gegen 10 Uhr kamen dann die ersten Kinder und die Mütter begannen zu kochen. Ich habe von diesen Vorbereitungen jedoch nicht viel mitbekommen, da ich in Khayelitsha drei Mädchen abholen musste. Da die Erste jedoch mit 15 Min, die Zweite mit 25 Min und die Dritte mit 35 Min Verspätung eintraf, verbrachte ich über eine halbe Stunde an der vereinbarten Tankstelle. Eine halbe Stunde warten, das hört sich ziemlich langweilig an. Das ist es aber keinesfalls, wenn man sich inmitten des größten Townships Kapstadts befindet. Laute Musik, hupende Autos, das Klingen einer Alarmanlage aus der Ferne und viele freundlich wirkende Menschen die mich grüßten und sich über meine kleinen Xhosa - Kenntnisse freuten. Als wir zurück zur Farm kamen war die Halle schon gefüllt mit vielen Kindern, einer Menge Mamas und ein paar vereinzelten Tatas (Papas). Unser Weg führte uns jedoch direkt zum Office, das vielmehr als Umkleidekabine fungierte. Um diesen Tag spannend und schön zu gestalten führten nicht nur die Kindergartenkinder Lieder und Sprüche auf, sondern auch einige der Hortkinder. Da auch ich mit meiner Tanzgruppe aufführte, schlüpfte ich wieder in die traditionelle Kleidung, die ich zuvor schon mal bei der Aufführung für die Helfer aus Hamburg getragen hatte. Wir waren dieses Mal jedoch nur zu fünft, was meine Aufregung etwas wachsen lies. Zum Glück hat aber alles super geklappt und es war wieder ein großer Spaß! Auch die anderen Aufführungen wie zum Beispiel der Gumboots-dance (Gummistiefel – Tanz) der Jungs, bei dem Rhythmen durch stampfen und schlagen der Gummistiefel erzeugt werden sowie die Lieder der Zabalaza-Gruppe, waren ein großer Erfolg und toll zum anschauen/anhören. Beendet wurden die mit einem Gebet eröffneten Aufführungen durch die Graduation der ältesten Kinder. In eine schwarze Robe gekleidet, eine Schärpe über den Schultern und einen viereckigen Hut auf dem Kopf, bekam jedes Kind eine Urkunde und sagte laut seinen Namen und was es später mal werden möchte. Von Polizist zur Krankenschwester war alles dabei und brachte die Eltern zum Jubeln. Anschließend wurde gemeinsam gegessen und die Halle in eine Tanzfläche verwandelt. Gegen 18 Uhr waren dann jedoch alle wieder verschwunden und nur noch die verstreuten Spielsachen und die dreckigen Töpfe ließen das Geschehene erahnen.
Nachdem wir wieder all die Spielsachen in ihre Körbe verräumt und die Stühle auf ihren Platz gebracht hatten, begaben Adrian und ich uns auf den Weg nach Plumstead um all die anderen wieder zu sehen und einen schönen gemeinsamen Abend zu verbringen.

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