- 4. November 2012-
Da Ann-Christin die vergangene
Woche auf ihrem Zwischenseminar verbracht hatte, machten Adrian
und ich uns dieses Wochenende nur zu zweit mit Hub/pi auf den Weg nach
Plumstead. Da es dort jedoch einen Autozuwachs auf nun drei Autos gab, passte
Hub/pi nicht mehr hinter das schützende Tor und musste draußen übernachten. Da
er jedoch über eine ausgezeichnet funktionierende Alarmanlage verfügt (wir
hatten sie schon des Öfteren versehentlich auf die Probe gestellt) und
Plumstead ein vergleichsweise recht sicheres Gebiet ist, hielten sich meine
Bedenken in Grenzen. Mein Gefühl hatte sich zum Glück nicht getäuscht und
Hub/pi empfing uns am nächsten Morgen so, wie wir ihn zurückgelassen hatten.
Etwas bedeckt vom sandigen Staub unseres Farmparkplatzes aber in einem super
Zustand. Während wir den Freitag Abend und auch den Samstag mit den
Plumsteadtern verbracht hatten, waren wir am Sonntag mit Pinky (Hortleiterin)
verabredet. Sie wollte uns Mzoli’s zeigen, ein Grillplatz in ihrem
Nachbartownship Guguletu. Wenn wir an einen Grillplatz denken, dann stellen
sich die meisten von uns ein grünes Fleckchen vor, mit einer steinumlegten
Feuerstelle am besten auf einem Berg oder im Wald. Dort versammelt man sich mit
Freunden, sitzt gemütlich beisammen und vielleicht hat sogar einer seine
Gitarre dabei und lässt die Seiten erklingen. So jedoch nicht Mzoli`s. Als wir
uns unserem Ziel näherten füllte sich die Straße zusehend mit Menschen und
Autos, sodass ein Weiterkommen bald kaum noch möglich war. Es lief laute Musik,
Menschen tanzten auf der Straße und Pinky, Zintle und Cindy (einer der Großen
aus dem Hort) sowie alles anderen schienen sich ausgesprochen viel Gedanken
über ihr Outfit gemacht zu haben. Nachdem wir Hub/pi gegen eine kleine
Parkgebühr auf dem Vorplatz eines schlecht befestigten Haus geparkt hatten und
die ganze Straße auf der Suche nach Wechselgeld abgelaufen waren, begaben wir
uns zu einem Haus das vor alles durch die lange Menschenschlange aus seinem Eingang
auf sich aufmerksam machte. Als wir uns endlich unseren Weg in den für die
vielen Menschen viel zu kleinen Raum gebahnt hatten wurde mir schnell klar, aus
welchem Grund wir und all die anderen hier waren. Hinter dem Tresen türmten
sich Berge von Fleisch die je nach Wunsch unterschiedlich groß auf silberne
Tabletts aufgehäuft wurden. So hat schließlich jede Gruppe ein gemeinsames
Fleischtablett mit dem es durch einen engen Gang in den hinteren Teil des
Hauses geht. Hier befindet sich in einem halboffen Hinterhof ein riesiger
verrußter Grill, dem man dann sein Fleischtablett überlässt. Während der
Wartezeit begaben wir uns in das nebenstehende Zelt. Einlass nur mit
Fleischtablett bzw. dem Kaufbeleg. Zwar waren hier einige Tische und Stühle
vorhanden aber längst nicht ausreichend für all die Fleischfreunde. Im Sitzen
essen schien sowieso eher ungewöhnlich zu sein. Dem hingegen wurde das tanzende
Essen in Perfektion ausgeführt und kaum einer konnte sich dem entziehen.
Zusammen mit der schönen Mittagssonne wurde es unglaublich warm unter dem Zelt
und ich war den an der Decke angebrachten Wasserzerstäubern unglaublich dankbar
für ihre Existenz. Der Hitze gesellte sich außerdem eine Vielzahl an Gerüchen
zu. Von gegrillten Fleisch über Marihuana bis zu schwitzenden Menschen war
alles dabei und erfreute meine Nase mehr oder weniger. Als unser Tablett
endlich fertig war taten wir es den anderen gleich und tanzten während dem
essen. Da ein aufgehäufter Fleischberg jedoch wenig Auswahl für eine
Vegetarierin bietet beschränkte ich mich
auf das Tanzen. Gegen später zog es uns aus dem Zelt raus, vor auf die Straße.
Auf einer kleinen Bühne fand ein Rapbattle statt und wir mischten uns unter die
Menge vor der Bühne. Es wurde getanzt, zugejubelt und ich fühlte mich wie in ein
Streetbattle aus einem amerikanischen Film versetzt.
Auf dem Rückweg holten wir noch
Abongile in Samora ab wo er sein Wochenende verbracht hatte und so wurde es
schon dunkel, als wir wieder auf der Farm ankamen. Das Wochenende war mal
wieder sehr spannend gewesen und ich fühle mich um einige tolle Erlebnisse
reicher.
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