-15. November 2012-
Da vorgestern alle Projektleiter
ihre Taschen in Florians Auto gepackt und sich auf den Weg zu einem Kongress in
Johannesburg gemacht haben, ist es nun an uns Freiwilligen das Projekt bis
Dienstag nächste Woche zu leiten. Da wir uns aber inzwischen gut in unseren
Aufgabenfeldern auskennen und auch die Köchin, die Kindergärtnerinnen und
Zintle viel wissen, ist das kein Problem. Die ersten zwei Tage sind auf jeden
Fall ganz nach unserem Wunsch verlaufen und bis jetzt haben sich noch keine
unlösbaren Probleme aufgetan. Ich finde es sehr schön, dass uns schon so viel
vertraut und Verantwortung zugetragen wird.
Heute möchte ich mich in meinem
Beitrag einmal den Tieren widmen. Wenn ich an die Tiere denke die mir hier
begegnen, schießen mir viele verschiedene Gedanken durch den Kopf. Ich denke an die vielen Insekten in unserem Zimmer, an die lange schwarze Schlange, die Mr. John erst kürzlich aus unserem Garten
gefischt hat, ich denke an unsere zwei Hasen die inzwischen ihren Auslauf haben
(den Hölzernen hat Adrian allerdings aufgrund einer unreparablen Schieflage
wieder zerstört und stattdessen einen Metallzaun gebaut) und an unsere zwei
viel zu lieben Wachhunde Skydiver und Sasha, die inzwischen zum Leidwesen
unserer Hasen auch oft frei auf dem Gelände herumtollen. Gleichzeitig denke ich
jedoch auch an die ausgemagerten Pferde, die vor Kutschen gespannt werden und
inmitten der Autos ihren Weg finden müssen und an die vielen Straßenhunde deren
Freunde ich nicht erst einmal steif und leblos neben der Straße liegen sah, die
Augen angstvoll aufgerissen und die Zunge schlaff aus dem Maul hängend. Jeden
Tag aufs neue bedrückt es mich jedoch vor allem, wie es hier den Hühnern
ergeht. Sei es auf der Farm nebenan oder an der Chicken-Corner von der ich oft
Pinky und Lusanda abhole, das was ich sehe macht mich sehr traurig. Werden die
Hühner nicht gerade lebend an den Füßen zusammengebunden und lieblos kopfüber
durch die Weltgeschichte getragen oder in einen viel zu vollen Kofferraum
gestopft, sind sie mit vielen anderen Leidensgenossen in einen kleinen Käfig
gesperrt. Ihr ohnehin schon zerrupftes Gefieder wird gegen die kalten
Gitterstäbe gepresst und schabt sich immer mehr ab. Es ist kein Platz sich zu
bewegen und wenn er da wäre, würde der Gitterboden jede Fortbewegung unmöglich
machen. Die Augen der Hühner sind starr und mir fällt es oft schwer zu
erkennen, ob ein Huhn noch lebt, am sterben oder schon tot ist. Und wieder
einmal stelle ich mir die Frage, wie wir Menschen uns anmaßen können auf eine
solch grausame Weise mit diesen wertvollen Geschöpfen umzugehen. Allein weil
wir dazu fähig sind? Da mich das Schicksal dieser Tiere in letzter Zeit sehr
beschäftigt hat, habe ich beschlossen mich neben meinem Vegetarismus jeden
Mittwoch vegan zu ernähren. Das ist zwar nicht viel und wird auch nichts an der
Situation ändern, aber es ist mein ganz persönlicher kleiner Schritt der mir
hilft damit umzugehen.
- Mögen alle Wesen mit Glück und den Ursachen für Glück erfüllt sein,
Mögen alle Wesen von Leid und den Ursachen für Leid getrennt sein,
Mögen alle Wesen nie von Glück, das frei von Leid ist getrennt sein,
Mögen alle Wesen in Gleichmut verweilen, frei von Anhaftung und Hass -
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